Gelbgurt – Aikido Online Akademie

GW05 Aikido Friedenskunst

Aikido ist die einzige Kampfkunst, die die Botschaft des Friedens inne hat und zwar nicht nur in der philosophischen Betrachtung sondern auch im praktischen Umgang mit Menschen. Über die Technik werden die dahinter liegenden gewaltfreien Prinzipen geübt, die der Mensch nicht nur in der Kampfkunst sondern überall in seinem Leben einsetzen kann.

Ai ist übersetzt unter anderem Harmonie, Liebe – und zwar mit sich selbst, mit anderen, mit der Umwelt.

In vielen Kulturkreisen bekommt der Verteidiger (durch Gesetz z.B. Notwehrparagraphen, oder durch das Alte „Auge um Auge – Zahn um Zahn“, das Recht den Angreifer zu zerstören. (der Angreifer ist ja der Böse, der Verteidiger ist der Gute ).

Deshalb reagieren viele Selbstvereidigungssysteme sehr gewalttätig auf den Angreifer und nehmen seine Zerstörung in Kauf.
Mit einer solchen Einstellung wird man jedoch die Spirale der Gewalt dauerhaft nicht beenden können. Sie ist auch nicht einsetzbar für Konflikte in Beruf, Partnerschaft und Elternschaft!

Unser Aikido und Karate ist immer an einem Miteinander interessiert und nicht an einem Gegeneinander – deshalb ist Aikido auch frei von Wettkämpfen und bleibt reine Selbstverteidigung.

Aikido – eine Friedensbotschaft

Aikido bedeutet das Beenden der Gewalt und nicht das Zerstören des Gewalttäters.

Nach Morihei Ueshibas Philosophie (Daoismus – Yin/Yang) gehören Angreifer und Verteidiger zusammen. Wie wir schon gehört haben ist der Verteidiger das Gegenstück (die andere Seite der Medaille) zum Angreifer. Ohne Angreifer gibt es keinen Verteidiger und genauso umgekehrt. Der Verteidiger darf deshalb den Angreifer nicht zerstören – sonst agiert er entgegen der universellen Gesetzmäßigkeit.

Wenn Terry Dobson sagt: „ Ein Aikidoka ist verantwortlich für den Angreifer“ – klingt das paradox – eröffnet jedoch ein völlig anderes, friedliches und entspanntes Umgehen mit Menschen bzw. Konflikten.

Nach dem Resonanzprinzip zieht Aggression immer Aggression und Angst (das Gegenteil von Aggresssion) an. (Yin-Yang-Prinzip). Psychologisch gesehen steckt hinter Aggression meist Angst. Diese Angst resultiert darauf, dass der Mensch in seinem Leben sehr oft der Adressat von Aggression war. Deshalb wird sich jedes Opfer auch irgendwann als Täter verhalten.

Aikido basiert auf Neutralität, Zentriertheit, Leere, Freundlichkeit, Liebe und Harmonie.
Nur diese Eigenschaften können den Angreifer mit seiner Aggression und seinen wahren Bedürfnissen konfrontieren und damit die Aggression wegnehmen.

„Wer angreift will eigentlich eine Berührung“. Morihei Ueshiba:

Erst wenn ich es ereiche, aus einem aggressiv angreifenden Menschen einen Freund zu machen – verdient das, was ich mache, den Begriff Kampfkunst.
Diese Eigenschaft wird mich aber vor allen Dingen davor bewahren, überhaupt in einen Kampf verwickelt zu werden.

„Das Einzige das bekämpft werden muß ist der zum Kampf aufstrebende menschliche Geist in uns“. Morhei Ueshiba:

Wenn wir das gemacht haben werden wir Frieden anziehen und nicht Gewalt.

Morihei Ueshiba beschreibt wahres Aikido als unbesiegbar,da es mit nichts und niemanden kämpft. Wahres Budo ist ein Pfad des Friedens.

„Das Wesen der Kampfkunst ist die Freundschaft“. Morihei Ueshiba:

Wer nicht kämpft kann nicht siegen und verlieren.

Wir sollten unsere herkömmlichen Sportarten ansehen und nach dem friedensstiftenden Nutzen fragen. In herkömmlichen Sportarten überwiegt der Ansatz des Gewinnens.

Aikido unter Sport einzureihen würde der ganzen Bandbreite Aikidos nicht gerecht. Die Botschaft des Aikidos ist eben nicht siegen oder verlieren, sondern die Verbesserung der Qualität von Beziehungen. Wenn ich in einem Kampf siege habe ich einen Verlierer produziert und nicht die Qualtiät der menschlichen Beziehung verbessert.
Ein Chef kann zwar mit Gewalt Mitarbeiter führen aber er wird nie das Beste aus ihnen herausholen für die Firma. Schon gar nicht wird er ihre Zuneigung gewinnen.

Wenn Menschen zu stark im Kampf orientiert sind, haben sie es schwer andere Möglichkeiten außer Kampf zu sehen und diese in ihrem Leben umzusetzen.

Wenn wir Gewalt und Aggressionen vorbeugen bevor sie Opfer fordern ist das die nützlichste und kostengünstigste Methode den Anforderungen dieser vom Wettkampf gestörten Welt zu entsprechen. Es gibt kein Miteinander, keine Nachhaltigkeit nur kurzfristigen Sieg und Rendite. Wie kurzsichtig es ist zu denken, dass die Investition in Waffen, Aggressionen besser vorbeugt als die Investition in eine andere Art des Menschseins wie es Morihei Ueshiba auch vorgelebt hat.

Oft wird von anderen Kampfsportarten Aikido wegen seiner Sanftheit nicht ernst genommen.

Weitgehend unbemerkt von der Öffentlichkeit hat die Kampfkunst Aikido hat jedoch in den letzten Jahren für einiges Aufsehen in der Friedensbewegung gesorgt. Auf den Philippinen werden seit 2004 konfliktbetroffene Dorfgemeinschaften über die Prinzipien und Techniken des Aikidos in die Grundlagen der Friedensarbeit eingeführt. Die Kampfkunst Aikido zeigt uns neue Wege zum Frieden. Sie kann besonders denen eine Alternative zu Gewalt anbieten, die in Krisengebieten leben und arbeiten müssen.
Die Friedensarbeiter lassen über einen längeren Zeitraum Dorfgemeinschaften und Rebellen Aikido trainieren um diesen zu zeigen, dass man mit Konflikten auch anders umgehen kann als mit Waffen. Präventivversöhnung heißt hier die Haltung die hinter dem Aikido steht.
Wenn ich dem Angreifer friedlich begegne, entsteht die Möglichkeit die Spirale der Gewalt auszuschalten, so dass es zu einem Miteinander kommt und zu einer Achtung der unterschiedlichen Positionen führt – Frieden und Versöhnung entsteht.
Der Erfolg ist diesbezüglich groß, dass selbst Rebellen, Militär und Polizei großes Interesse an diesem speziellen Aikido-Ausbildungsprogramm haben und sich anschließen weil sie selbst erkennen können, dass der gegenwärtige Umgang mit Konflikten zu nichts führt.

Hier kann man sehen wie effektiv und alltagstauglich Aikido ist – trotz oder genau wegen seiner Sanftheit!

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